Das GEDSHOW WordPress Plugin im Test
Das WordPress – Plugin GEDSHOW ist ziemlich neu, erst seit Januar 2019 ist es im offiziellen Pluginverzeichnis. Und der Gedanke, einfach per Import einer Ahnendatei (GEDCOM-Datei) einen Stammbaum auf der Seite dazustellen lockt natürlich.
Also schnell installieren. Vorneweg: Das Plugin spricht momentan nur Englisch! Aber das stört mich momentan nicht und für einen Test schon gar nicht. Hinweis: getestet wurde mit WordPress 5.2.2 unter PHP 7.2!
Der GEDSHOW Admin – Bereich
Einstellen kann und muss man für dieses Plugin wenig. Die einzigen Einstellmöglichkeiten im Admin unter „options“: zwei Schieberegler für die Breite der beiden Buttons ALL SURNAME und SINGLE SURNAME, als „alle Nachnahmen“ oder „einzelner Nachnahme“. Ich lasse beide Regler zunächst unverändert.
Jetzt zum Wichtigsten: Dem Hochladen der GEDCOM-Datei. Das Dateiformat GEDCOM dürfte jeden Ahnenforscher bekannt sein. Es ist der Standard-Export praktisch jeden Programms zur Ahnenforschung. Die GEDCOM-Datei muss im ersten Meüpunkt hochgeladen werden. Immer nur eine. Lädt man eine neue Datei hoch, wird die alte gelöscht. Entgültig entfernen kann man diese dann unter Medien – wie gewohnt.
Der Autor von GEDSHOW weißt darauf hin, die GEDCOM -Datei als UTF-8 codiert zu speichern, um Fehler zu vermeiden. Mein aktuelles Ahnenprogramm bietet dazu keine extra Funktion. Also verwende ich eine Standard-Gedcom-Datei. Warscheinlich erhalte ich deshalb die Fehlermeldung im Bild. Die Bezeichnung für „Geschlecht unbekannt“ u scheint in meiner Datei nicht korrekt. Deshalb sind einige unbenannte (meist totgeborene) Kinder nicht richtig zugeordnet. Aber o.k. – erstmal nicht weiter tragisch.
So, mehr kann und muss der Nutzer nicht einstellen. Jetzt nur noch im WordPress-Admin eine neue Seite erstellen, den Shortcode [g e d s h o w] (ohne Leerzeichen) einfügen und die Seite veröffentlichen. Mehr als diese eine Seite braucht GEDSHOW nicht, um zu funktionieren. Das hält die Webseite schlank!
Die Darstellung auf der Seite
Am Design der Darstellung auf der Seite kann man bei dem Plugin GEDSHOW nicht im WordPressadmin nicht verändern, es wird durch den Browser und das WordPress Theme bestimmt. Aber es kann mit CSS verändert werden. Dazu demnächst mehr.
Für den ersten Test nutze ich aber nur die Standardfarben des Themes und Browsers (Firefox). Die meisten Bilder in diesem Beitrag entstanden mit WordPress Twenty Seventeen / Twenty Nineteen. Mit dem aktuell laufenden Theme dieser Seite Human sieht alles ein bisschen anderes aus: anschauen. Daran ändern auch die Browser Opera und Chrome nichts.
Liste der Nachnahmen
Öffnet man die oben erstellte Seite mit dem Browser sieht man eine mehr oder weniger lange Liste an Buttons mit den Nachnahme aus der Gedcomdatei. Als Zusatzinfo sieht man, wieviele Personen mit dem gleichen Nachnahmen in der Datei sind.
Um weiter zu kommen klickt man auf einen Nachnahmen. Möchte man zu einem anderen Nachnamen muss man über den Button „All surnames“ gehen. Der Zurück-Button Firefox funktioniert nicht zuverlässig! Hat man sich für einen Nachnahmen entschieden wählt man – wieder per Button – eine bestimmte Person. Zurück geht es hier mit dem Button „Show all“.
Leider gibt es in diesen ersten beiden Ansichten keien weiteren Infos, so dass man sich nur an Vornamen und Namen orientieren kann. Bei häufig auftauchenden Vornamen bleibt als nur „Versuch macht klug“ um die richtige Person zu finden.
Die Personenansicht von GEDSHOW
Die Darstellung einer einzelnen Person startet mit einer Tabelle wie im Bild links. Neben Geburts- und Heirats- und Sterbedatum wird immer der dazugehörige Ort aufgeführt.
Außerdem – falls vorhanden der / die Ehepartner(in) – englisch spouse. Auch andere Inhalte der GEDCOM-Datei werden ausgegeben: Beruf, Wohnort, u.ä.
Unterhalb der Personendaten sind die Kinder gelistet. Mit einem Klick wird Ehepartner oder eines der Kinder zur neuen Hauptperson. Einen Link zu den Eltern der Person lässt das Plugin vermissen.
Die Tabelle wirkt auf mich, trotz der farblichen Abstufung, nur teilweise übersichtlich. Vor allem der Name des / der Ehepartner suche ich mit den Augen doch einen Moment. Für diesen und für den Namen der Kinder würde ich mir eine größere Schrift und Fettdruck wünschen.
Der Stammbaum in GEDSHOW
Klickt man auf den Button „Show tree“ rechts unten in der Tabelle erscheint unterhalb ein kleiner Stammbaum der aktuellen Person mit Ehepartner(in) und Kind(ern).
Auch hier wieder ein „leider“: Es ist scheinbar nicht möglich eine Stammbaumdarstellung für mehr als diese zwei Generationen zu bekommen! So hatte ich das nicht erwartet wenn man die Grafik auf der Pluginseite ansieht!
Was nicht funktioniert..
..zumindest bei meinem Test Ende Juni 2019 ist der zweite Shortcode des Plugins: z.B.
”S (0 individuals)
Und eine solche Übersicht für einen oder mehrere Familiennamen wäre auch der einzige Grund für das Plugin mehr Seiten als die oben angelegte in WordPress einzurichten. Das kann man tun, muss es aber nicht!
Mobile Ansicht
Noch kurz ein paar Worte zur mobilen Ansicht von GEDSHOW: Auf dem Tablet ist die Optik tadelos und identisch mit dem Bildschirm an PC oder Notebook.
Am Handy reicht leider der Platz in der Breite nicht für eine optimale Darstellung des Stambaums. Die Tabelle arbeitet aber mobil ohne Probleme. Vielleicht kann der Autor hier noch ein wenig nacharbeiten…
Fazit:
Für alle, die schlankes, einfaches Plugin suchen, um ihre Ahnen in WordPress zu zeigen und übersichtlich darzustellen ist GEDSHOW eine gute Möglichkeit. Denn ein Ahnenprogramm zum Erfassen und Verwalten der Personen haben die meisten bereits auf dem PC. Und die schnelle Entwicklung des Plugins in den letzten Monaten lässt noch einiges erwarten.
Positiv
- einziges Plugin im WordPressverzeichniss, das laut Angabe mit der aktuellen Version WordPress 5.2.2 funktioniert
- tut was es soll – den Inhalt der GEDCOM-Datei darstellen
- neues Plugin mit bereits mehreren Updates
- einfacher, schneller Start in Einrichtung & Anwendung.
- optische Anpassung über die CSS – Datei des Plugins
Negativ
- Fehler beim „Zurück-Button“ des Browsers
- Stammbaum in der Ansicht am Mobiltelefon nur teilweise sichtbar
- nur einer der beiden Shortcodes scheint momentan zu funktionieren
- es fehlen „Eltern“ in der Darstellung
- kein Stammbaum über mehr als zwei Generationen